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2024-08-22

Küche und Tischkultur in Spätmittelalter und früher Neuzeit

Die Küche:

Die Küche war der wohl wichtigste Raum des Hauses. Im Mitte punkt stand der gemauerte Herd mit offener Feuerstelle, der Wärme und Licht spendete, freilich auch Rauch und Ruß verursachte. Auf ihm wurde das Essen zubereitet, das meistens in unmittelbarer Nähe am gemeinsamen Tisch der Hausbewohner verzehrt wurde. Erst der Herd machte ein Gebäude zu einem von Menschen bewohnten Haus.

In Burgen und Klöstern gab es eigene Großküchen, um den Anforderungen zur Ausrichtung einer größeren Tafel gerecht werden zu können. Und auch in den Häusern der reichen Bürger waren die Küchen größer dimensioniert; dort entwickelten sie sich durch Abtrennung der Stube zum reinen Nutzraum.

Über dem offenen Feuer an der gemauerten Herdstelle hing an einer Kette der Kochkessel; Roste, Bratspieße, Messer, Löffel, Pfannen und diverse Töpfe bildeten die Grundausstattung, die nach der Größe des Hauses und den finanziellen Möglichkeiten variierten. Gefäße aus Keramik dienten zum Kochen und zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln.

Das Wasser musste mit Kannen vom öffentlichen Brunnen oder vom Hausbrunnen geholt werden. Manchmal gab es in Küchen aber auch schon Fließwasser. So erwähnt etwa Aeneas Silvius Piccolomini, der spätere Papst Pius II., in Zusammenhang mit seinem Besuch in der Burg Ebelsberg im Jahr 1444, man habe dort direkt in die Küche fließendes Brunnenwasser eingeleitet.



Der Tisch

Der Tisch setzt Sesshaftigkeit voraus, trotz vielfältiger Größe und Form führt er die Menschen zur gemeinsamen Mahlzeit zusammen, was den Zusammenhalt gesellschaftlicher Gruppen garantierte. Erst das Tischtuch, das auf zahlreichen spätmittelalterlichen Darstellungen von Mahlzeiten zu sehen ist, machte den Tisch zum Esstisch. Es war meist weiß und ein Zeichen für die Sauberkeit im Haushalt.

Geschirr und Besteck
Die Speisen wurden in Schüsseln oder auf einer Platte aufgetragen, aus der man sich mit der Hand bediente. Die finanzielle Situation – arm oder reich – und die Verwendung im Alltag oder beim Fest bestimmten das Material des Essgeschirrs: Bis ins frühe 16. Jahrhundert war Holzgeschirr am häufigsten, ab dem 15. Jahrhundert verwendete man – zuerst nur für den Gebrauch an der Tafel der gesellschaftlichen Oberschichten – in zunehmendem Maße Zinn zur Herstellung von Tellern, Kannen und Bechern.

Bei den Tellern sind schalenartige, tiefere Teller und flache, runde oder viereckige Platten aus Eschen- oder Ahornholz zu unterscheiden. In vielen Fällen erfüllte aber eine Brotschnitte die Funktion eines Tellers bzw. Essbrettchens. Darauf richtete man sich die Portion, die man mit den Fingern in den Mund steckte.

Das Messer, oft mit kunstvoll gearbeiteten Griffen, wurde als persönliche Habe und Statussymbol bei sich getragen. Wichtigstes und ältestes Essgerät ist der Löffel, dessen kurzen Stiel man mit der Faust umfasste. Für den alltäglichen Gebrauch war er aus Holz gefertigt, nur die gehobenen Kreise benutzten Löffel aus kostbaren Materialien.
Die Gabel war beim Kochen und Tranchieren durchaus üblich, als Essgerät wurde sie, abgesehen von Einzelfällen, erst im 15. Jahrhundert häufiger.


Trinkbecher

rinkgefäße durften bei Tisch nicht fehlen. Neben von Drechslern oder Fassbindern hergestellte Holzgefäße trat im Alltag keramisches Schenk- und Trinkgeschirr, für Vornehme gab es auch solches aus Zinn oder Edelmetall in prunkvoller Ausführung oder aus Glas.

Von den zahlreichen Haushaltsgegenständen aus Holz sind nur wenige erhalten geblieben, weil ihre Anschaffung billig war und sie nach ihrer Verwendung verbrannt wurden. Jene aus Metall hat man meist eingeschmolzen oder umgearbeitet. Bei Keramik und Glas sind die Erhaltungsbedingungen unvergleichlich günstiger: beschädigte Stücke wurden weggeworfen.


Aquamanile

Ein Beispiel für die Ausstrahlung höfischer Tischkultur aus den Burgen in den Städte im 13. und 14. Jahrhundert sind die Aquamanile, für die auch aus Enns Beispiele vorhanden sind. Sie enthielten oft parfümiertes Wasser, mit dem man sich während und nach dem Essen die Hände wusch.



Autor: Reinhardt Harreither, 2007

Admin - 13:10:04 | Kommentar hinzufügen

 
 
 
 
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